Schmißbergs Wald leidet
Hitze und Trockenheit haben viele Bäume im Schmißberger Wald zerstört. Der Bund fördert jetzt den Wiederaufbau des Waldes – es gibt aber Bedingungen.
vom 20. März 2021 I von Rudi Weber
Hitze und Trockenheit haben viele Bäume im Schmißberger Wald zerstört. Der Bund fördert jetzt den Wiederaufbau des Waldes – es gibt aber Bedingungen.
vom 20. März 2021 I von Rudi Weber
Wer in diesen Tagen durch unseren Schmißberger Wald spazieren geht, ist erschreckt über das Schadensbild, das sich an vielen Stellen bietet. Fast überall stehen vom Borkenkäfer geschädigte, abgestorbene Bäume. Die schwer geschädigten, bereits abgeholzten und unaufgeräumten Flächen geben ein trauriges Bild ab.
Trockenheit und Hitze haben in den letzten drei Jahren dem Wald extrem zugesetzt. Richtig gesund sieht unser Wald nur auf einigen wenigen Flächen aus. Obwohl Rheinland-Pfalz und auch insbesondere unsere Region noch nicht einmal zu den ganz stark vom Klimawandel betroffenen Landschaften gehört, sind nur noch 16 Prozent der Bäume in Rheinland-Pfalz wirklich gesund. 39 Prozent der Bäume sind schwach geschädigt und bereits 45 Prozent sind deutlich geschädigt. Hinzu kommt, dass im Schmißberger Wald der Verjüngungsprozess des Waldes durch Verbiss- und Schälschäden des Rehwildes verzögert wird.
Wirtschaftlich spielt der Wald für die Gemeinde Schmißberg keine große Rolle. Zum einen ist der Gemeindewald mit einer Gesamtbetriebsfläche von 37,2 Hektar relativ klein, zum anderen gleichen sich Gewinne und Verluste im langjährigen Mittel in etwa aus. Der wirtschaftliche Nutzen ist also kaum der Rede wert. Unser Wald erfüllt aber eine Vielzahl von wertvollen Schutzfunktionen, die es zukünftig zu erhalten gilt. Dazu zählen Bodenschutz, Klimaschutz, Lärmschutz, Biotop- und Artenschutz und natürlich die wertvolle Funktion der Naherholung.
Insofern sind wir sehr froh, dass zwei Förderanträge, die uns helfen sollen, die entstandenen Schäden zu beseitigen und den Wald wieder aufzubauen, in den letzten Wochen bewilligt wurden. Als Teil des Corona-Konjunkturpaktes hat der Bund allen Waldbesitzern eine einmalige flächenbezogene Prämie in Höhe von 100 Euro pro Hektar zur Verfügung gestellt. Zwingende Voraussetzung aber ist, dass im Rahmen einer Zertifizierung eine nachhaltige Bewirtschaftung nachgewiesen werden muss. Diese Zertifizierung haben wir zum Glück schon im Herbst 2020 vor Bekanntwerden des Förderprogramms durchlaufen. Deswegen wurden nun 30 Hektar förderfähige Fläche anerkannt. Die Gemeinde hat 3.000 Euro Nachhaltigkeitsprämie bewilligt bekommen.
Ein zweiter positiver Bescheid gab es über eine Zuwendung in Höhe von 2.004 Euro. Das Geld soll zur Bewältigung der durch Extremwetter verursachten Schäden im Wald dienen. Zugesandt wurde er uns von der Zentralstelle der Forstverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz. Hier geht es um einen teilweisen Ausgleich des Mehraufwandes bei der Holzaufarbeitung, der Entrindung, Hackung sowie des Nah- und Ferntransportes des Holzes.
Da wir in den nächsten Jahren mehr Aufwand und damit Kosten und gleichzeitig weniger Erlöse aus Holzverkauf haben werden, helfen uns diese beiden Zuwendungen unsere wichtige Aufgabe der Wiederaufforstung und der Pflege des Waldes zu ermöglichen.
Über allem steht die Erkenntnis: Alle wissenschaftlichen Klimafaktoren sind alarmierend. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde.