Die Gemeinde Schmißberg wurde im Jahr 1367 das erste Mal urkundlich erwähnt. In der Urkunde wird auch ein Eisenfachmann namens Ludwig genannt – er könnte der erste Schmißberger gewesen sein.
vom 18. Februar 2023 I von Rolf Weber
Symbolbild eines Mannes, der in den Sonnenuntergang schaut. Quelle: Pixabay
Dieser Text ist zu erst in der Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“ erschienen.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts setzte für die kleine Grafschaft des Hinteren Sponheim ein wirtschaftlicher Niedergang ein, der das ganze Jahrhundert und darüber hinaus etliche Jahrzehnte des folgenden Jahrhunderts anhielt. Neben bisher noch weitgehend unerforschten Klimaveränderungen, die unzureichende Ernteerträge nach sich zogen und kaum zur Versorgung der Bevölkerung ausreichten, brachten die Ernten kaum Überschüsse, die für Notzeiten eingelagert werden konnten oder durch deren Verkauf ein besseres Einkommen hätte zur Verfügung stehen können.
Neben den klimatischen Voraussetzungen mit schlechten Ernten und der harten Arbeit auf den frischen Rodungsböden machten der Abgabendruck der Herrschaften und Not- und Hungerzeiten in immer kürzeren Abständen ein lebenswertes Dasein unmöglich. Dagegen standen Verlockungen wärmerer und prosperierender Landstriche mit ausreichenden Lebensbedingungen, die eine große Anziehung ausübten. Meist waren es für die sponheimischen Untertanen die Flusstäler von Rhein und Mosel, die eine Verbesserung der kargen bäuerlichen Lebensbedingung des Hunsrücks versprachen. Es waren Verwandte oder Bekannte, die schon abgewandert waren und immer wieder von ihrem „besseren“ Leben und vielen Möglichkeiten berichteten.
So versuchten viele von ihren Dörfern und Bauernstellen abzuwandern, um sich dort niederzulassen, wo ein lebenswertes Dasein erhofft wurde. Oft waren Städte das begehrte Fluchtziel, sie versprachen mehr Arbeit, möglicherweise auch Freiheiten und Entlastung von drückenden Abgaben und Steuern wie Beede und Besthaupt. In den kleinen Graf- und Herrschaften führte Aus- beziehungsweise Abwanderung zu einem wirtschaftlichen Aderlass, der auf Dauer die Grundfesten des gesamten Territoriums in den Ruin bringen würde. Dem galt es entgegenzutreten, denn die wirtschaftliche Entwicklung war durch eine Abwanderung vieler Bewohner gefährdet, das Fehlen der Steuer- und Abgabeneinnahmen ließ kaum einen Fortschritt zu. Dazu müssen die enormen Kosten der Fehden und Kriege der Machthaber addiert werden, auch der ausschweifende Lebenswandel der Herrschaften und des Adels.
Dorfchronik
Die Schmißberger Dorfchronik ist im Herbst 2023 erschienen. Das Buch mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.
Zur Unterbindung der Landflucht wurde seitens der Herrschenden mit unterschiedlichen Maßnahmen eingeschritten. Einmal sollten Verfolgungen über die Grenzen und auf fremdem Boden die Entwichenen mit Gewalt zurückbringen, was die Herren der fremden Länder meist nicht unterstützten, waren doch die Einwanderer durchaus willkommen. Ebenso schwierig gestaltete sich ein Aufspüren in ihren neuen Behausungen und Dörfern. Das führte auch zu juristischen Verwerfungen, denn die Beweislast lag bei dem früheren Herrn, rechtliche Hilfen der neuen Herren unterblieben, sie freuten sich über den Zuzug.
Ein juristischer Weg führte selten zum Erfolg. Durch entsprechenden Druck auf den Personenkreis, den es unbedingt im Land zu halten galt, sollte deren eigenes schriftliches Zugeständnis erreicht werden. Ein vertragsjuristisch eigentlich „apriori“ ungültiges Verfahren, denn Verträge begründen sich auf das Geben und Nehmen und nicht auf einseitige Willensäußerungen. Der Betroffene unterzeichnete dabei eine persönliche Erklärung für seinen Herrn, dass er nicht seine Stellung als Untertan oder Leibeigner durch Abwanderung ändern wird, vom Herrn wurde keine Gegenleistung gefordert. Da das Versprechen nicht ohne die Absicherung und Stellung durch einen sehr hohen Geldbetrag und durch die Nennung von Bürgen abzusichern war, konnte man nur von einem Knebelvertrag sprechen.
Der Aussteller entzog sich durch seine einseitige Willensäußerung auch jeder Möglichkeit, andere Rechtsmittel dagegen anzuwenden. Eine wahre Flut solcher Verpflichtungserklärungen ergoss sich über die meist wohlhabenden, gebildeten oder sonst für die Herrschaft wichtigen Persönlichkeiten. Die meisten Erklärungen dieser Art sind heute nicht mehr vorhanden, schon weil sie mit dem Tod des Ausstellers wirkungslos wurden. Auch die Bürgen waren damit ihrer Bürgschaft ledig.
Schmißberg gehörte zur Hinteren Grafschaft Sponheim
Die „Hintere Grafschaft Sponheim“ wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch Gräfin Loretta geführt, die ihren erkrankten Gatten vertrat. Unters Loretta Herrschaft wurden die ersten Verpflichtungserklärungen gegen eine Auswanderung bestimmter und wichtiger Personen bekannt, unter anderem hat sich eine Verpflichtung des Buhlenberger Bürgermeisters Siebert aus dem Jahr 1324 erhalten, der die Höchstsumme von 2.000 Pfund Trierischer Pfennige und 90 namentlich genannte Bürgen zur Sicherung setzen musste. Unter ihrer Regierung wurden sehr viele dieser Verpflichtungen ausgestellt. Durch die Gefangennahme des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier im Jahr 1328 erzwang Loretta anlässlich der Freilassungsverhandlungen des Erzbischofs auf der sponheimischen Starkenburg bei Enkirch, dass Balduin die aus dem sponheimischen nach dem trierischen Landesteil abgewanderten sponheimischen Untertanen zurückschicken sollte. Auch sollten zukünftig keine sponheimischen Eigenleute im Trierischen Aufnahme finden, denn viele waren in die an der Mosel aufblühenden trierischen Städte abgewandert. So versuchte Loretta auch zusätzlich der Auswanderung ihrer Leibeigenen entgegenzutreten.
Schmißberg hieß im Mittelalter „Smitzberg“
Schmißberg, dessen Name im ausgehenden Mittelalter als „Smitzberg“ urkundlich auftritt und damit möglicherweise einen sprachlichen Hinweis auf einen „Schmiedeberg“, einen Ort oder Platz umschreibt, wo Metall insbesondere Eisen bearbeitet wurde, gibt damit einen Fingerzeig auf die Metallverarbeitung. Solche Plätze sind insgesamt in den oberen Nahebergen bis zu den Hochwaldhöhen und darüber hinaus bereits von der ausgehenden Keltenzeit bis zu den Römern nicht selten anzutreffen, gab es doch etliche Eisenerzfundorte, die es zu nutzen galt und war die Metallurgie längst bei den hiesigen Bewohnern bekannt. Die Metallgewinnung wurde zum wirtschaftlichen Standbein der Bewohner, von deren Leben und
Arbeiten wir aus reichhaltigen Gräbern und Nekropolen vieles erfahren konnten. Zur Mitte des 14. Jahrhunderts siedelte in Schmißberg ein Bürger mit Namen Ludwig, der ein bedeutender und erfolgreicher Mann in seinem Land und Dorf gewesen sein muss und nun seinem gräflichen Herrn Johann von Sponheim eine Nichtabzugsverpflichtung ausstellte und darin dies versprach. In der Urkunde wird Ludwig von dem für ihn siegelnden Pfarrer „Friedrich aus Bundenbach“ als ein „heubitman“, als ein „Hauptmann“, im Sinne eines „wichtigen Mannes“ oder eines „Machers“ hervorgehoben. Diese Nennung, ein „bedeutender oder wichtiger Mann“ zu sein, war ansonsten bei den bekannt gewordenen Urkunden nicht so nachzulesen und unüblich. Ludwig dürfte für seinen Herrn, Graf Johann III. von Sponheim (1315–1398), erster Sohn und Nachfolger der Gräfin Loretta, eine Stütze gewesen sein, die unbedingt in der Hinteren Grafschaft Sponheim wohnen bleiben und arbeiten sollte.
Erste Schmißberger könnte Eisenfachmann gewesen sein
Möglicherweise war Ludwig ein Meister im Schmelzen von Metallen, insbesondere bei der Herstellung von Eisen, das in einfachen Rennöfen geschmolzen wurde, die im ausgehenden Mittelalter im Dorf Schmißberg in Betrieb waren, wie dies archäologische Funde nachweisen. Eisen war ein sehr kostbares Gut und war allenthalben als Schmiedeeisen zur Herstellung von allerlei Werkzeug sehr gesucht. Dazu brauchte man Eisenfachleute, zu denen Ludwig zählte. Diese bildeten durch ihre Erfahrung bei der Herstellung des Eisens mit der Zeit selbst Fachleute heraus, die sehr gesucht waren.
Bewohner hatten „wirtschaftlichen Rückhalt“
Nur wenige Jahre nach Ludwig wird ein „Clais von Smysberg“ in der Verpflichtungserklärung einer Agnes, Witwe des Turmknechtes „Frickel von Frouwenberg“, als Bürge genannt. Es ist schon bemerkenswert, dass in einem so kleinen Dorf, wie es Schmißberg immer war, doch scheinbar einige Bewohner sich einen gewissen wirtschaftlichen Rückhalt erarbeiten konnten, um als Bürge aufzutreten. Leider wird Nikolaus oder Clais nicht näher vorgestellt, wie dies bei Ludwig von Schmißberg geschah, auch sonst liegen keine Mitteilungen zu ihm vor, um seine Bedeutung für sein Dorf und die Grafschaft hervorzuheben. Denkbar ist aber auch hier, dass er zu den Eisenfachleuten auf dem „Schmiedeberg“ zählte und deshalb seine Auswanderung durch die namentliche Nennung als Bürge unterbunden wurde, denn ein jeder haftete für alle anderen.
Original:
„Ich Lodwich von Smitzberg dun kunt allin lutin, daz ich dem Edeln eyme gnedigen herrin Grafe Johans von Spainhem vnd sinen erbin hain von rumunge burgin gesatzit von anderhalfhundert phunt die eirber lute die her naich geschrieben steint bit namen Henkin kabesack, wilhelm von wilsbach4 / Henkin von hobestedin son der scholtheiß / filman remey5 / bose von waltzwiler / Gerlach von Malbur / Clais Junge von hobestedin / Clais an dem wyger / Clais von Meckenbach / Lyecke henkin von Dambach / Clais vnd Pedir gebrudir vonDraunen / kobe vnd sterne von remaginyden man als vor al, vnd wir die vorgeschrieben bürgin erkennen vns, daz wir des vorgeschrieben ludewichs bürgin wordin sin vnd geloben güde bürgin zu sine als in dem lande recht ist an geverde.
Wand ich Lodewich vorgeschrieben vnd wir die vorgeschrieben bürgin nit Ingesigel in hain, so hain wir gebedin den eirbern man herrin Friedrich, den pherrer zu budinbach, daz er sin Ingesigel off dießen brief hait gestoißin zu eyme vrkunde der vorbenantener Dinge.
Vnd ich Friedrich vorgeschrieben erkenen mich, daz ich duirch bedin willin des vorgeschrieben Ludewichs heubitman vnd der vorgeschriebenen bürgin min Ingesigel off die- sen brief hain gestoißin zu eyme vrkunde der vorgenannten Dinge.Datum anno domini Millesimo ccc sexagesimo septimo die decollationis beati Johannis Baptiste.„
Übersetzung:
„Ich, Ludwig von Schmißberg, tue hiermit allen Leuten kund, dass ich dem edlen, (m)einem gnädigen Herrn und Grafen Johann von Sponheim und seinen Erben wegen Räumung für 150 Pfund Heller als Bürgen gesetzt habe. Die ehrbaren Leute, die hernach namentlich genannt sind: Henkin (Johann) Kabesack, Wilhelm von Wieselbach; Johann von Hoppstädten Sohn, der Schultheiß; Fillmann (von) Rema; Bose von Walsweiler (Waltzweiler Lehngut ); Gerlach von Malborn; Nikolaus der Junge von Hoppstädten; Nikolaus am Weiher von Hoppstädten; Nikolaus von Meckenbach; Lyecke, Johann von Dambach; Gebrüder Nikolaus und Peter von Traunen; Kobe und Sterre von Remagen, jeder Mann für alle. Wir, die vorgenannten Bürgen versichern, dass wir Bürgen des Ludwig von Schmißberg geworden sind und geloben auch wahre Bürgen zu sein, wie das Recht des Landes ist.
Da ich Ludwig und wir die Bürgen kein eigenes Siegel haben, so haben wir den ehrbaren Herrn Pfarrer Friedrich von Bundenbach gebeten, sein Siegel auf diesen Brief zur Urkunde zum Beweis der genannten Dinge zu drücken. Und ich Friederich, Pfarrer von Bundenbach, bekenne, dass ich auf die Bitte beider, Ludwig des Ausstellers und „Hauptmann“ und den genannten Bürgen, mein Siegel auf diesen Brief zur Urkunde wegen der vorgenannten Dinge gehängt habe. Datum im Jahr des Herrn 1367, am Tag der Enthauptung Johannes des Täufers. (Aug. 29).“
Schmißberg im 15. Jahrhundert
Erst zu Beginn des 15. Jahrhundert wird in einer Nichtabzugsverpflichtung des Rimsberger Bürgers „hans Cruse von smitsperg“ der Ort wieder erwähnt. Hans bürgt mit Leib und Gut, mit einhundert rheinischen Gulden und gewinnt über zwanzig Bürgen, die sein Versprechen beeiden und dafür haften.
Ludwig, der einstige „heubitman“, war zu diesem Zeitpunkt längst verstorben und sein Treuegelöbnis, nicht auszuwandern, erlosch damit. Soweit aus den noch vorhandenen Urkunden erkennbar, gab es im „Weiler“ Schmißberg nur wenige Bewohner und so musste die gräfliche Verwaltung auch nur wenige Verpflichtungsurkunden ausstellen lassen. Alle diese Hinweise auf nur wenige Bewohner Schmißbergs offenbaren, dass der bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts einsetzende wirtschaftliche Niedergang sich bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts fortsetzte und keineswegs ein beginnender wirtschaftlicher Aufschwung auszumachen war.
Eisenindustrie ging unter
Es ist deshalb äußerst fraglich, ob es überhaupt noch eine eisenverarbeitende Gruppe gab, in der der zuvor erwähnte „hans Cruse“ im Metallgewerbe tätig war. Längst dürften auch die nahe gelegenen Fundorte der Erzknollen erschöpft gewesen und an anderen Orten ergiebigere Lagerstätten ausgemacht worden sein, denn bereits im Jahr 1435 wurden in Allenbach Eisen und vermutlich auch andere Metalle verhüttet, wenige Jahre danach auch in Abentheuer. Diese Standorte waren immer noch von Urwäldern umgeben und lieferten Mengen an Holz, die zum Brand der Holzkohle benötigt wurden, auch ergiebige Wasserläufe zum Antreiben von Pochwerken und Wasserrädern waren vorhanden, um damit auch die Blasebälge der neuen Öfen zu betreiben. Die Zeit der Rennöfen, die fast zwei Jahrtausende in Gebrauch waren, ging damit zu Ende.
In einem „Schatzungsregister der Hinteren Grafschaft Sponheim von 1465“ zehn sind etwa 150 Steuerpflichtige aus einzelnen Dörfern des „Brambacher Banne“ zusammengefasst und mit der Höhe der jeweils zu leistenden Abgabe verzeichnet. Die aufgezählten und vergleichbaren Dörfer waren Wilzenberg, Böschweiler, Elchweiler, Hußweiler und Heupweiler. Allein aus Elchweiler und Böschweiler werden sechs Abgabepflichtige, aus Wilzenberg und Burbach je vier, aus Heupweiler drei und schließlich aus Hußweiler und Schmißberg je zwei Steuerpflichtige namentlich gelistet.
„Hans“ könnte der zweite Schmißberger gewesen sein
Ein „wilhelm von smyßberg“ musste die stolze Summe von 16 Gulden abführen, was auf einen großen Besitz hinweist. Wieder erhebt sich die Frage, auf welche Güter sich die Höhe der Abgabe gründet – in der Liste wird nur noch ein Abgabepflichtiger aus Böschweiler mit 18 Gulden erwähnt – denn die meisten Steuerzahler verfügen nur über gleich große landwirtschaftliche Anwesen, deren Abgaben sich um drei Gulden bewegen, viele aber erheblich weniger. So wundert es auch nicht, dass der 2. Steuerpflichtige aus Schmißberg, ein „hans wilhelms eyden“, mit den üblichen drei Gulden veranlagt ist.
Damit ist immer noch nicht klar, worauf sich die Höhe der Abgabe des zuvor erwähnten „Wilhelm“ gründet. Wald oder Ackerflächen dürften nicht dafür in Frage kommen, sie hatten je nach Lage und Bearbeitungsstand ähnliche Preise. So bleiben Sonderkulturen übrig, die jedoch hier nicht zu finden waren, aber auch mögliche rohstoffführende Gewanne, die etwa durch den Abbau gute Preise erzielten.
Dorfchronik – Literaturnachweise/Anmerkung
An dieser Stelle bricht das Manuskript von Rolf Weber, der die gesamte mittelalterliche Geschichte aufarbeiten wollte, abrupt ab. Kurz vor seinem Tod schickte er noch Quellenhinweise, die er nicht mehr bearbeiten konnte.
Loretta wurde um 1300 als Tochter von Johann I. von Salm und Jeanne von Joinville geboren. Sie heiratete 1315 Heinrich II. von Sponheim-Starkenburg, das Ehepaar bekam drei Söhne. Heinrich II. verstarb bereits 1323 an einer Krankheit, nur ein Jahr danach starb der Schwiegervater Lorettas Johann II. Von diesem Zeitpunkt an lenkte die junge Witwe die Geschicke der Grafschaft. Loretta starb um 1346 auf der Frauenburg.
LHA Ko; Best. 33; Nr. 15189, vom 21. Dezember 1374.
Weitere Nachweise
Das Wort meint „Räumung“, den Abzug oder eine Auswanderung des Ausstellers der Urkunde aus der Hinteren Grafschaft Sponheim.
Wieselbach war eine frühere Gemeinde des heutigen Truppenübungsplatzes Baumholder.
Remberg – untergegangene Siedlung nördlich von Nohen. Vgl.: BIR Mitt. Nr. ??? 2020, S. ??? Rolf Weber: Die Aufteilung der Ländereien des untergegangenen Weilers Remberg (Remey, Rema) zwischen Nohen und Rimsberg gelegen.
„Remagen“ war eine hunolsteinische Siedlung östlich des heutigen Orts Oberhambach und als am Morschberg gelegen genannt. Vgl. unveröffentlichtes Manuskript: Rolf Weber: Wo lag Remagen?
Siehe Flurkarte Hoppstädten-Weiersbach, Flur 20, „In der Walsweiler Dell“ und „Auf der Walsweiler“. Ebenso: Waltsweiler Lehn Guth der Herrschaft Werthenstein auf einer alten handgezeichneten, colorierten Karte des LHA Ko. Best 702, Nr. 8260, gedruckt in: Peter Gaffga, Wolfgang H. München (Hg.) Hoppstädten Weiersbach – Landschaft – Kultur – Geschichte, Band 1, hier: Rolf Weber: Der Ländertausch zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzog von Pfalz-Zweibrücken im Jahr 1783, S. 255, Karte S. 258, 259.
Im Original wird der Aussteller als heubitman bezeichnet. Dazu siehe Hinweis: Lexers Mittelhochdeutsches Wörterbuch (Digitalisat), Bd. 1, Sp. 1346–1348: houbet, mittelrh.: heubit, heubt; bildl.: das Oberste, Äußerste, auch Regent, Oberhaupt der Bürger, nicht Bürgermeister.
LHA Ko, Best. 33 Nr. 15406
LHAKo, Best. 33, Nr. 4927, „Brambacher Banne“, S. 69
Ebd.
Ebd., S. 70
Disclaimer – Dorfchronik
Die im Herbst 2022 erschienene Schmißberger Dorfchronik stellt eine beeindruckende Lektüre dar. Die Dorfchronik erhellt nicht nur die Geschichte Schmißbergs ab der ersten urkundlichen Erwähnung 1367, sondern behandelt auch die zahlreichen archäologischen Funde aus keltischer und insbesondere auch aus römischer Zeit. Florian Tanz vom Fachbereich Klassische Archäologie der Uni Trier stellt in der Schmißberger Dorfchronik beispielsweise in einem reich bebilderten Aufsatz die Forschungsgeschichte und die zahlreichen Befunde aus dem heutigen Schmißberger Umfeld dar.
Dorfchronik behandelt auch gesellschaftliches Leben
Daneben enthält die Dorfchronik aber auch zahlreiche Texte von Schmißbergerinnen und Schmißbergern, die das gesellschaftliche Leben der Gemeinde in der Vergangenheit und der Gegenwart abbilden. Darunter beispielsweise Berichte über die Feste in der Gemeinde sowie der Umbau des Schmißberger Schlachthauses in eine Dorfkneipe.
Die Arbeiten an der Schmißberger Dorfchronik dauerten etwas zwei Jahre. Das Buch ist während der Dorfmoderation und der Corona-Pandemie entstanden, was ein Arbeiten in Präsenz erschwerte. Herausgeber der Dorfchronik ist der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld.
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