Die Dorfmoderation in Schmißberg ist gestartet: Sehr erfreulich war die rege Beteiligung aus der Schmißberger Bevölkerung. Die Dorfmoderatorin Beate Stoff wurde bei beiden Terminen in der Gemeinde von Mitarbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung Birkenfeld unterstützt.
Die Schmißberger Bürger brachten wenig kritische Punkte zur Sprache. SIe äußerten aber zahlreiche Ideen und konkrete Verbesserungsvorschläge, um das Leben in Schmißberg noch attraktiver zu gestalten. Eine Reihe von Teilnehmern sagte während den Spaziergängen zu, in ganz konkreten Projekten mitarbeiten zu wollen. Sie sagten, dass sie es sich vorstellen könnten im Winter Hummelkästen zu bauen, um die Lebensbedingungen der Insekten zu unterstützen. Außerdem machten sie den Vorschlag, in einer Arbeitsgruppe Schmißbergs Geschichte aufzuarbeiten und eine Dorfchronik zu schreiben.
Die Moderatorinnen selbst konnte auf dem Erfahrungshintergrund aus zahlreichen Entwicklungsprozessen in anderen Gemeinden wertvolle Anregungen geben. So gab sie beispielsweise zu bedenken, dass wenn das ehemals geplante, sonnen-beschienene Neubaugebiet „Lacher Hügel“ nicht realisiert werden kann, warum nicht darüber nachdenken, dort eine Photovoltaik Anlage zu errichten, die durch Verpachtung die Gemeinde finanziell stärken könnte? Würde das vielleicht optisch direkt am Ortsrand nicht so gut aussehen? Warum nicht ein Projekt auf dem Krausberg wo das Maifeuer entzündet wird umsetzen? Die Ideen sprudelten in den munteren Gesprächen während der beiden Spaziergängen, zu denen die Gemeinde zusammen mit der Dorfmoderatorin eingeladen hatte.
Sehr überraschend aber und mehr als erfreulich ist die Tatsache, dass nicht nur diskutiert und Ideen gesammelt wurden. Es ging von Anfang an ganz konkret zur Sache, weil sich die VG Mitarbeiter gleich „kümmerten“.
So fand beispielsweise in der Woche nach dem ersten Termin bereits ein Treffen von Vertretern des Kreises, der Verbandsgemeinde und dem Ersten Beigerordneten der Gemeinde, Rudi Weber, statt, um die Renaturierung eines verrohrten Wiesenstücks hinter der Storchenvoliere zu planen. Ein kleiner Beitrag zu einer nachhaltigen, ökologisch sinnvollen Weiterentwicklung unseres Ortes. Auch die Prüfung von Finanzierungsmöglichkeiten zur Gestaltung des Volierenvorplatzes wurde zugesagt.
Bereits wenige Tage nach dem zweiten Spaziergang fand ein Vor-Ort Termin am Dorfmittelpunkt in der „Hohen Wiese“ statt, um die historisch original-getreue Restaurierung des Dorfbrunnens zu besprechen. Hier beantrag die Gemeinde demnächst gemeinsam mit der Verbandsgemeinde einen 90 Prozent Zuschuss beim Land. Damit soll der Brunnen originalgetreu für einen überschaubaren finanziellen Eigenanteil in neuem Glanz erstrahlen. Wenn die Finanzierungszusage vorliegt, wird der Brunnen abgebaut und in Deutschlands führender Fachfirma über den Winter restauriert.
Fazit: Es wird nicht nur viel geredet, es passiert von Anfang an was! Als nächsten plant Frau Stoff eine Versammlung von Kinder und Jugendlichen, um auch deren Sichtweise auf „ihr“ Dorf in dieser ersten Phase der Bestandsaufnahme wahrzunehmen und in die weiteren Entscheidungen einfließen zu lassen
Deshalb hier mein Aufruf:
Macht mit! Jeder Vorschlag ist willkommen, spinnt ruhig ein wenig rum, auch scheinbar „verrückte“ Ideen können den Diskussionsprozess befruchten. Es werden einige Arbeitsgruppen entstehen, die sich nicht nur aus Gemeinderatsmitgliedern zusammensetzen können. Mit welchen Themen wir uns dann intensiv auseinandersetzen wollen, entscheiden wir ebenfalls gemeinsam.