Darum werden die Störche kein Problem
Wegen des bevorstehenden Storchennachwuchses haben Schmißberger*innen Bedenken geäußert. Ortsbürgermeister Rudi Weber sieht keine unlösbaren Probleme und beschwichtigt.
vom 17. Mai 2021 I von Rudi Weber
Wegen des bevorstehenden Storchennachwuchses haben Schmißberger*innen Bedenken geäußert. Ortsbürgermeister Rudi Weber sieht keine unlösbaren Probleme und beschwichtigt.
vom 17. Mai 2021 I von Rudi Weber
Störche sind in Schmißberg derzeit das Thema!
Sehr viele Menschen erfreuen sich daran an der Schmißberger Storchenvoliere in ruhiger Atmosphäre zwei Storchenpaaren zuzuschauen. In der Voliere brütet ein Paar und auf der Voliere haben sich Wildstörche angesiedelt. Mehr als ein Dutzend Bürger aus Schmißberg arbeiten daran, hier einen schönen Rastplatz für Wanderer, Radfahrer und die einheimische Bevölkerung anzulegen.
Da in den letzten Jahren in zahlreichen Dörfern im Birkenfelder Land vermehrt immer wieder Störche zu Gast sind, interessieren sich verschiedene Gemeinden sehr für das Schmißberger Storchenprojekt und wollen ebenfalls die Ansiedlung des Weißstorches in ihren Dörfern unterstützen. Die Schmißberger Storchenfreunde haben mit einer großzügigen Spende der Firma Howatherm aus Brücken und mit Unterstützung des Schreiners Meikel Weber aus Burbach Storchennester gebaut und acht interessierten Gemeinden zur Verfügung gestellt.
Allerdings stoßen die Störche nicht auf ungeteilte Zustimmung. Anwohner haben Befürchtungen geäußert, dass unter Umständen in den nächsten Jahren, wenn sich noch mehr Störche im schönen Schmißberg niederlassen würden, auch Nester auf Häuser gebaut werden könnten. Dies könnte dann zu Verschmutzungen an den Dächern und Hauswänden führen.
Da sich die Störche in den letzten Jahren zunehmend einen Lebensraum zurückerobern, aus dem der Mensch sie vor über 100 Jahren vertrieben hat, könnte dies natürlich auch ohne Storchenvoliere passieren. Störche bauen ihre Nester wo sie wollen und das Naturschutzgesetz ist hier eindeutig. Der Nestbau dieser streng geschützten Art ist zu tolerieren. Jedenfalls hat der Gemeinderat Schmißberg aktuell seine Haltung bekräftigt, eine weitere Ansiedlung in unmittelbarer Dorfnähe nicht zu fördern. So wurde beispielsweise von der Idee, zwei der Hochspannungspfosten, die demnächst von der OIE abgebaut werden, stehen zu lassen und mit Nisthilfen zu versehen, Abstand genommen. Sollte es in den nächsten Jahren doch zu einem Nestbau auf einem Privathaus kommen, so kann unter Umständen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde nach Brut und Aufzucht, wie dies schon in anderen Orten erfolgt ist, das Nest abgebaut und gegebenenfalls umgesetzt werden.
Ob diese Befürchtungen realistisch sind wird die Zukunft zeigen. In 2021 wird nichts mehr passieren, der Nestbau ist abgeschlossen. Derzeit hoffen nur viele Menschen, dass die Brut erfolgreich ist und die Jungstörche das wenig vorteilhafte regnerisch-kühle Wetter überleben. Nachdem die Jungstörche beringt sind, werden sie auch schon wieder in der zweiten Augusthälfte Schmißberg verlassen und nach Süden ziehen. Leider wird überhaupt nur jeder 5. von ihnen die ersten drei Lebensjahre überleben. Viele Jungstörche verlieren durch andere Kollisionen mit den Menschen ihr Leben: Stromleitungen, Windräder, Autos und Züge gehören zu den „Hauptfeinden“ der jungen Störche. Auch die extensive, Monokultur großer Landwirtschaftsflächen macht den Störchen zu schaffen.
Diese schönen, großen Vögel, die so viele Menschen in ihren Bann ziehen, haben noch einen langen Kampf vor sich, bis auch ihr Recht auf einen eigentlich angestammten Lebensraum von den Menschen akzeptiert wird.
Jedenfalls ist jede/r Bürger/in eingeladen sich bei weiteren Fragen oder Anregungen zu diesem Thema an den Ortsbürgermeister Rudi Weber oder an die Storchenfreunde Schmißberg, zum Beispiel Tom Sessa oder Gemeinderatsmitglied Detlef Funk, zu wenden.